18.01.2012 | Rengsdorf

Rote Bergkristalle aus der Eifel

Fund eines großen, aber leider fast ganz zerstörten Bergkristallholraums im Diabas.

Durch Hämatit von außen mehr oder weniger rot gefärbte Bergkristalle gab es schon länger aus der Eifel. Früher stammten sie aus dem Steinbruch Fuchsberg bei Klausen in der Eifel. Dort lassen sich heute solche Funde kaum noch machen. Seit ca. 2 - 3 Jahren mehrten sich nun die Berichte von guten Bergkristall-Funden von der sog. Fundstelle in Salmtal. Einigen Sammlern ist dieser Steinbruch schon seit längerem bekannt. Bis jetzt ist es ihnen gut gelungen diese Fundstelle geheim zu halten. Durch das große Angebot an Bergkristallen auf Börsen und bei ebay, wurde ich letztes Jahr auch auf die Fundstelle aufmerksam. Auch bei dieser "neuen" Fundstelle handelt es sich um einen Steinbruch. Der Steinbruch ist noch sehr klein und es wird Diabas zur Schottergewinnung abgebaut. Der Diabas wird an einigen Stellen von schmalen Quarzgängen durchzogen. In seltenen Fällen weiten sich diese recht dünnen Gänge zu Holräumen auf. Aus diesen Holräumen können gelegentlich recht beachtliche Stufen und Einzelkristalle geborgen werden. Die meisten Quarzgänge sind jedoch nicht kristallisiert. Manche Kluftrisse sind auch mit Dolomit ausgekleidet. Der Dolomit bildet auch kleine frei gewachsene Kristalle im mm-Bereich. Gelegentlich sitzt der Dolomit auch auf kleinen Quarzkristallen. Fündige Bereiche sind leider nicht häufig anzutreffen, da der Abbaufortschritt nicht sehr groß ist. Die hier beschriebene Fundstelle lag nicht im Steinbruch selbst, sondern auf einem frisch abgeräumten Plateau direkt am Waldrand. Das Gebiet war sehr leicht zugänglich und die zerrütteten Quarzgänge liefen in kleinen Scharen über den Boden. Leider befand sich der Hohlraum in einem gänzlich durch eine Sprengung zerrissenen Areal. Das hatte zur Folge, dass die meisten Stücke sehr stark beschädigt waren. An zwei Sammel-Tagen konnte ich aus einem Quarzgang ca. 100 Stufen und viele Einzelkristalle bergen. Nach der Reinigung blieben allerdings leider nur eine Hand voll guter Stücke übrig. Zwei Großstufen von ca. 15 - 20 cm. Die Kristalle auf diesen Stücken sind bis zu 4 cm lang und gehören zu den Highlights des Fundes. Die größten Kristalle waren fast 10 cm lang. Die großen Kristalle sind alle milchig weiß und weisen viele Risse im Inneren auf. Die Bergkristalle sind maximal 5 cm lang und sehr schlank ausgebildet. Dauphine Flächen herschen an den kleineren Kristallen vor. Viele Quarze sind an der Oberfläche leicht mattiert, nur wenige glänzen nach der Reinigung. Ich freue mich sehr, dass es hier noch möglich ist, den einen oder anderen Fund zu machen. Viele Alternativen zum selber Suchen gibt es nicht mehr. Leider wird das Mineraliensammeln, in diesem Bruch, wie auch in den meisten anderen Steinbrüchen, nicht gerne gesehen. Daher es ist fraglich, wann ein Verbot ausgesprochen und durchgesetzt wird. Ich hoffe, dass sich alle Sammler im Steinbruch in Zukunft weiterhin vernünftig aufführen, damit noch der ein oder andere Kristall aufgesammelt werden darf.

Auf den Bildern ist ein kleiner Teil des Fundes zu sehen. Die Stücke sind noch bergfrisch und völlig mit rotem Lehm verschmiert.

 

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